Ehemaliger Top-Fighter der DTU

Mehrfacher Deutscher Meister, international erfahrener Kämpfer und geschätztes Vorbild – Pracha „Eddy“ Ladiges zählt zweifellos zu den Persönlichkeiten, die den Taekwondo-Sport in Deutschland über Jahrzehnte hinweg geprägt haben. Seine sportlichen Erfolge und sein nachhaltiger Einfluss machen ihn zu einem würdigen Kandidaten für die Aufnahme in die Hall of Fame.



Von der Jugendmeisterschaft zur nationalen Spitze
In der Gewichtsklasse bis 54 kg (Fliegengewicht) war Eddy über viele Jahre hinweg eine feste Größe im nationalen und internationalen Wettkampfgeschehen. Er gewann 1999 und 2000 die Deutsche Meisterschaft. Hinzu kommen fünf Vizemeisterschaften (1993, 1996, 1998, 2001, 2003) sowie fünf dritte Plätze. Bereits 1990 sicherte er sich als Jugendlicher den deutschen Meistertitel – ein früher Beleg seines Talents.
Seine sportliche Laufbahn begann in Schleswig-Holstein: Zunächst trainierte er im Sportstudio Prisma Uetersen, wechselte Mitte der 1990er Jahre zu Chung-Mu Elmshorn und fand schließlich seine sportliche Heimat bei der Sportschule Tangun in Hamburg. Für die Tangun errang er seine größten Erfolge, darunter zwei Deutsche Meistertitel.
Internationale Erfolge
International vertrat er Deutschland bei namhaften Wettbewerben wie der Weltmeisterschaft 1999 und den Europameisterschaften 1996 und 2000. Besonders hervorzuheben ist sein Turniersieg bei den Danish Open 1999 in Kopenhagen sowie der Gewinn der Bronzemedaille bei den US Open 2001 in Las Vegas. Weitere internationale Podestplätze – etwa bei den German Open 2001 und 2003 – unterstreichen seine Klasse auf höchstem Niveau.
Darüber hinaus wurde er Team-Euro-Cup Sieger in Poreč (Kroatien) und war Teilnehmer beim World Cup in Ägypten. Seine internationale Erfahrung vertiefte er durch zahlreiche Trainingscamps in Spanien, Kroatien, Iran und Korea, wo er u. a. mit den besten koreanischen Athleten seiner Zeit trainierte. Ein weiterer Höhepunkt seiner Laufbahn waren seine beiden Bronzemedaillen bei den Iran Open.
Ein großes Vorbild für die Jugend
Über seine aktive Karriere hinaus hatte Eddy erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Taekwondo-Sports – insbesondere in Norddeutschland. Als langjähriges Mitglied des Nationalkaders und Teilnehmer an internationalen Trainingslagern war er ein wertvoller Erfahrungsgeber für jüngere Athleten und Teamkollegen. Seine Konstanz über mehr als ein Jahrzehnt diente vielen Nachwuchssportlern als Inspiration und Motivation.
Sein Werdegang zeigt eindrucksvoll: Mit Disziplin und Leidenschaft kann man es im Taekwondo ganz nach oben schaffen – eine Botschaft, die er bis heute durch seine Präsenz auf regionalen Turnieren weiterträgt.
Eine Ehre für Hamburg
Auch wenn er keine offizielle Funktion im Verband oder Vorstand übernahm, ist seine Wirkung bis heute spürbar: Zahlreiche junge Sportler profitierten von seiner Geschichte – wie aus einfachen Verhältnissen ein Kämpfer von Weltniveau wurde. Eine Geschichte, die erzählt werden muss.
Obwohl seine sportlichen Erfolge für sich sprechen, war Eddy Ladiges nie jemand, der das Rampenlicht gesucht hat. Er blieb stets bescheiden, zurückhaltend – und genau das macht seine Wirkung umso eindrucksvoller. Heute lebt er ein ruhiges Leben abseits des Sports und ist als Geschäftsführer im Gastronomiebereich tätig.
Pracha „Eddy“ Ladiges verkörpert genau jene Mischung aus sportlicher Exzellenz und inspirierender Persönlichkeit, die eine Aufnahme in die Hall of Fame verdient – und die, bewusst oder unbewusst, Generationen von Sportlern geprägt hat.

Pracha ‚Eddy‘ Ladiges auf dem Siegerpodest bei den US Open 2001 in Las Vegas – ein Höhepunkt seiner internationalen Karriere, gekrönt mit der Bronzemedaille.