Ein Pionier des norddeutschen Taekwondo

Mit der Aufnahme von Hans-Ferdinand Hunkel in die Hall of Fame des Taekwondo wird nicht nur ein Mann geehrt, sondern ein ganzes Lebenswerk. Als einer der ersten Wegbereiter dieser Kampfkunst in Deutschland prägte Hans-Ferdinand über Jahrzehnte hinweg Generationen von Sportlerinnen und Sportlern – weit über seine aktive Zeit hinaus.


Ein früher Wegbereiter
Geboren 1944, begann Hans-Ferdinand Hunkel Mitte der 1960er-Jahre mit dem damals noch weitgehend unbekannten Taekwondo. Bereits 1971 – zu einer Zeit, als die Kampfkunst in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckte – gründete er die Sportschule TANGUN in Hamburg-Altona. Es war eine der ersten Taekwondo-Schulen in Deutschland überhaupt. Mit Weitblick und Engagement legte Hans-Ferdinand dort den Grundstein für eine Entwicklung, die den norddeutschen Raum nachhaltig prägen sollte.
Langfristiger Einfluss
Sein Einfluss auf den Sport im Norden ist kaum zu überschätzen. Im Auftrag des koreanischen Meisters Kwon Jae-Hwa übernahm Hans-Ferdinand die Verantwortung, Taekwondo im Norden Deutschlands zu etablieren. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Sportschule TANGUN zur Kaderschmiede für zahlreiche Athleten, Trainer und Funktionäre. Viele von ihnen machten nationale und internationale Karrieren – die Sportschule belegte ab 1980 jahrzehntelang den ersten Platz bei den Hamburger Meisterschaften. 2016 wurde die TANGUN mit dem renommierten „Grünen Band“ des DOSB für vorbildliche Talentförderung ausgezeichnet.
Vorbild und Vordenker
Hans-Ferdinand Hunkel war weit mehr als nur Trainer. Er war ein Gestalter. Als Mitgründer der Hamburgischen Taekwondo-Union e.V. setzte er sich für den Zusammenschluss der Vereine ein und schuf damit wichtige strukturelle Grundlagen. Auch als Vorsitzender von Kwon Jae-Hwas traditioneller Organisation in Deutschland genoss er überregional hohes Ansehen. Seine Leidenschaft zeigte sich nicht nur auf der Matte, sondern auch in spektakulären Gala-Veranstaltungen, mit denen er Taekwondo einer breiteren Öffentlichkeit näherbrachte.
Ein Vermächtnis, das bleibt
Im Jahr 2005 wurde Hans-Ferdinand feierlich der 7. Dan verliehen, 2016 wurde er offiziell als Großmeister gewürdigt. Im selben Jahr verstarb er im Alter von 72 Jahren. Doch sein Lebenswerk lebt fort – durch seine Schüler, seine Schule und durch die norddeutsche Taekwondo-Tradition, die er wie kein Zweiter geprägt hat.
Die Aufnahme von Hans-Ferdinand Hunkel in die Hall of Fame ist weit mehr als eine symbolische Geste. Sie ist Ausdruck tiefen Respekts für einen Mann, der Taekwondo nicht nur unterrichtete, sondern verkörperte. Sein Wirken bleibt Vorbild und Verpflichtung zugleich.

Das Gruppenfoto zeigt die damalige Kampfmannschaft der TANGUN beim Baron-von-Boetzelaer-Turnier, dem Vorläufer der heutigen Dutch Open, am 5. November 1977. Auch Hans-Ferdinand (ganz rechts) war zu dieser Zeit noch aktives Mitglied des Teams.