Klaus Petzold

Mehr Kritiker als Meister

Seit über fünf Jahrzehnten prägt Klaus Petzold die Taekwondo-Landschaft in Deutschland. Doch wer ihn kennt, weiß: Er versteht sich weniger als Meister im Rampenlicht, sondern vielmehr als Lehrer, Kritiker und Begleiter auf dem Weg zur persönlichen Entwicklung.


Ein Weg voller Impulse

1974 begann Klaus Petzold mit dem Taekwondo, inspiriert durch seinen ersten und einzigen Trainer Hans-Ferdinand Hunkel. „Er lehrte mich, auf das Wesentliche zu sehen, und zeigte mir beim Ausführen der Übungen: Verstehe den Ablauf, bewege deinen Körper seinen Möglichkeiten entsprechend und verbinde Kraft und Gefühl.“

Diese Haltung prägt Klaus bis heute. Durch Hans-Ferdinand lernte er Großmeister Kwon Jae-Hwa kennen und erhielt Impulse, die ihn bis heute begleiten. Für ihn ist Kwon Jae-Hwa das Urbild des deutschen Taekwon-Do: „Seine Lehren waren glasklar und stets auf Wachstum gerichtet.“

Taekwondo als Lebensweg

Als Gründer des PRISMA Black Belt Centers in Uetersen baute Klaus ein Zentrum des traditionellen Taekwondo auf. Viele aktive Trainer und Sportler begannen ihre Laufbahn unter seiner Anleitung. Seit Jahrzehnten bildet er dort Dan-Träger aus – ein lebendiges Zeugnis seiner nachhaltigen Lehrtätigkeit. Doch für Klaus war Taekwondo nie nur Technik oder Wettkampf.

„Im Taekwondo bewegen wir uns oft an der Grenze dessen, was uns guttut. Wir sollten diese Grenzen kennen und fühlen. Taekwondo ist auch eine Reise zur eigenen Wahrheit.“

Impulse für die Gemeinschaft

Klaus war zudem Ideengeber und Veranstalter überregionaler Formate. Seit 2002 organisiert er die Offenen Lehrgänge und Einzelmeisterschaften (OLEM), die zu einem festen Bestandteil des Taekwondo-Kalenders wurden. 2015 initiierte er anstelle des Turniers die bundesweite Gala „50 Jahre Taekwondo in Deutschland“ in der Sporthalle Hamburg, die er maßgeblich gestaltete.

Spuren, die bleiben

Für Klaus ist Taekwondo weit mehr als Sport, Fun oder Action. Ein guter Trainer achtet nicht nur auf Wettkampferfolge, sondern vor allem auf das persönliche Wachstum seiner Schüler. Dazu gehört auch Kritik – und die Fähigkeit, sie anzunehmen.

„Gerade dafür sollten die Schüler dankbar sein.“

Nach über 50 Jahren steht für ihn fest: Jeder Tag bringt eine neue Portion Taekwondo – Nahrung für Körper, Geist und Seele. Seine Leistungen als Lehrer, sein philosophischer Blick auf den Sport und sein unermüdliches Engagement machen Klaus Petzold zu einer Persönlichkeit, die das Taekwondo in Norddeutschland geprägt hat wie kaum eine andere.


Klaus Petzold erhielt 2012 beim Lehrgang in Hamburg von Großmeister Kwon Jae-Hwa besonderen Zuspruch für die Umsetzung eines eigenen Schullogos. Er gehört zum Kreis derer, die den weiteren Aufbau des Taekwon-Do entscheidend geprägt haben.