Geschichte des Taekwondo

Geschichte des Taekwondo

Das Kämpfen ist so alt wie die Menschheit

Kriegerbild

Kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Völkern, Gruppen und Einzelnen begleiteten den Menschen während seiner Entwicklung und sind mehr oder weniger historisch überliefert oder dokumentiert.
Gerne wird der Versuch unternommen, den heute bekannten Kampfsystemen ausschließlich eine asiatische Entstehungsideologie anzudichten.

Dabei wird oft übersehen, dass Europa eine eigene Kampfsporttradition besitzt. Oft wird auch behauptet, dass der Kampfsport in Indien seinen Anfang nahm und sich über China dann weiter in den asiatischen Ländern ausbreitete.
Im Widerspruch dazu steht die Darstellung vieler Länder, die die Ursprünglichkeit ihrer nationalen Kampfsysteme reklamieren.

Skizze

Es ist erwiesen , daß im Laufe der Zeit viele Völkereigene Ideen und Praktiken entwickelt haben. Zahlreiche bekannte Kampfstile, die in verschiedenen Teilen der Welt vorherrschen, brauchten Generationen zu ihrer Entwicklung. Auch wenn einzelne Personen einen neuen Stil begründeten, wurde stets auf Vorerfahrungen anderer, älterer Systeme zurückgegriffen.
Überlieferte Kampfformen sind um die Jahrhundertwende systematisiert und verbreitet worden. Die heute bekannten Kampfkünste entstanden aus diesen überlieferten Kampfstilen.

Eine ähnliche Entwicklung liegt dem relativ jungen Taekwondo zugrunde. Von der Selbstverteidigung über Kampfsport zum heutigen olympischen Wettkampfsport gereift, basiert es ebenfalls auf alten traditionellen Stilen.
In Korea gibt es eine lange Tradition verschiedener Formen der Selbstverteidigung. Die heute bekanntesten beiden Hauptrichtungen Taekwondo und Hapkido, die jeweils in mehrere Schulen unterteilt sind, haben jedoch gemeinsame Entwicklungslinien.
Eine erste namentlich überlieferte waffenlose Art der Selbstverteidigung war "Subak".

Ihm schreibt man einen 1800 Jahre zurückliegenden Ursprung zu. Im Subak kamen vornehmlich Handtechniken zum Einsatz.
Eine andere Form, das "Taekyon", entwickelte sich im Laufe weiterer Jahrhunderte. Im Gegensatz zum Subak dominierten beim Taekyon die Beintechniken.
Schließlich vollzog sich eine Verschmelzung der Kampfstile Subak und Taekyon, die in einem gemeinsamen System unter dem Namen Taekyon weiter gepflegt wurden.

Zu einem späteren Zeitpunkt gewannen chinesische Einflüsse in verschiedenen Regionen Koreas an Bedeutung. Weitere Stile entstanden: Gong-soo, Dang-soo, Kwon-bup, Kung-su und Tae-soo.
Land in drei Königreiche geteilt war: die Koguryo-Dynastie, die Paekche-Dynastie und die Silla-Dynastie (etwa im Jahr 500).
Taekwondo-Historiker beziehen sich auf alte Legenden, nach denen besonders das Taekyon im Silla.- Reich gepflegt und gefördert wurde.

Um sich vor den beiden größeren Königreichen zu schützen, wurde eine militärische Organisation, Hwarang-Do (heute der Name für eine weitere Selbstverteidigungskunst in Korea), gegründet. Idealisierte Sichtweisen sagen aus, daß der Jugend des Landes in dieser Organisation moralische und patriotische Ziele nahegebracht werden sollten. Letztlich war sie aber eine militärische Einheit, die die nationale Kunst des Fußkampfes als Kriegskunst benutzte. Ähnlichkeiten zum moralischen Codex finden sich auch bei europäischen Rittern und den japanischen Samurai.

Dem Hwarang-Do- Führer Kim-yu-sin gelang es im Jahre 668 n. Chr. nicht nur, die ständigen Übergriffe durch die anderen Reiche zu beenden, sondern sogar die drei Königreiche, unter Mithilfe von China, zu vereinigen.
Im Jahre 935 gab es durch Kyong-hum einen Umsturz. Das Königreich Koryo wurde gegründet, von dem sich der westliche Name Korea herleitet. In dieser Zeit erreichte der Vorläufer des heutigen Taekwondo seinen Zenit - König Chung-hae veranstaltete Palastwettkämpfe.
In der später folgenden Yi-Dynastie (1393-1910) verlor das Taekyon an Bedeutung. Alles, was mit Militär zu tun hatte, wurde abgewertet. Andere kulturelle Eigenschaffen genossen höheres Ansehen als die Kriegskünste, die, nachdem der Konfuzianismus den Buddhismus als Staatsreligion abgelöst hatte, sogar in Verruf gerieten.

Show

Während der japanischen Besetzung (1909-1945) wurde die Ausübung aller kriegerischen Künste verboten. Überliefert sind die Namen zweier Experten der alten Taekwondostile Taekyon und Backchiki, Songduk-ki und Han-il-dong, die die koreanische Kampfkunst aufrechterhielten, in dem sie diese in entlegenen Gebieten heimlich weiter praktizierten und an Schüler weitergaben.

Nach dem 2. Weltkrieg kehrten viele Auswanderer nach Korea zurück. Da es in China und Japan keine Beschränkungen bei der Ausübung von Kampfkünsten gegeben hatte, wurden die koreanischen Stile mit fremden Stileinflüssen konfrontiert. Als Teil der wiedererwachten nationalen Identität besann man sich wieder auf die alten Selbstverteidigungsmethoden, was zur Folge hatte, daß viele Kampfkunstschulen eröffnet wurden.
Zahlreiche neue Stilarten, die z.T. heute noch praktiziert werden, entstanden. Recht bald gab es, auf Aufforderung der Regierung, Bestrebungen, eine einheitliche Form und Bezeichnung für die Vielzahl der Richtungen zu finden. Die größte Stilrichtung, Jidokwan, setzte sich durch und 1955 wurde, auf Vorschlag von General Choi-hong-hi, sowie einiger koreanischer Kampfkunstexperten das Taekwondo gegründet.